Hallertauer Zeitung 15.12.2018

"Gebt uns unsere sportliche Heimat zurück!"

Leserbrief zur Diskussion um das geschlossene Hallenbad am Mainburger Gymnasium

Seit Jahren trainieren wir 2 x täglich die Woche mehrere Stunden in der Schwimmabteilung vom TSV im Hallenbad in Mainburg. Auf vielen Wettkämpfen konnten wir unsere beachtlichen Erfolge feiern. Bestzeiten wurden regelmäßig unterboten und in Niederbayern hatten die anderen Vereine Mainburg auf dem Bildschirm. Nicht nur wegen unserer schwimmerischen Leistungen, nein, weil wir uns auch so im Verband engagieren. Um unsere Leistungen für diesen Winter nochmals zu steigern sind wir auch noch extra ins Trainingslager gefahren. Kilometer um Kilometer schwammen wir unsere Bahnen und schwitzten in der Turnhalle. Und für was, fragen wir uns jetzt? Damit wir von Seiten der Verantwortlichen die widersprüchlichsten Erklärungen bekommen. Wenn wir Kinder zu unseren Eltern sagen: Ich kann gar nichts dafür oder ich war es nicht, verloren wir in dem Moment unser Gesicht vor unseren Eltern, denn geglaubt haben sie es meist nämlich nicht. Wir wurden erzogen offen, ehrlich und aufrichtig miteinander umzugehen, auch Eigenschaften, die man in einem intakten Vereinsleben mit auf dem Weg bekommt. Aber was leben uns im Moment unsere Politiker im Landkreis und auch die Verantwortlichen im Landratsamt vor? Wir sollen zu den Erwachsenen aufblicken, Respekt vor ihnen haben, aber was geben uns eben diese Erwachsenen mit auf unserem Weg? Immerhin dürfen ja nun vielleicht ab Januar die Schulen wieder schwimmen gehen, toll, dann kommen wir wenigstens wieder alle 3 Wochen ins Wasser. Bei den Schulen muss ja kein Bademeister anwesend sein. Jetzt stellt sich uns die Frage? Jahrelang musste auch bei uns Schwimmer kein Bademeister anwesend sein, da wir tolle und gut ausgebildete Trainer haben. Sind diese nun nicht mehr qualifiziert genug? Können sie nun auf einmal nicht mehr auf uns aufpassen. Wir haben nicht im Geringsten den kleinsten Zweifel an den Kompetenzen unserer Trainer. Aber wie sollen wir uns nur die Logik der Erwachsenen erklären? Nicht an einem einzigen Wettkampf konnten wir seit den Sommerferien teilnehmen, alle finden ohne uns statt. Ganz Deutschland jammert über die zu dicken Kinder, Kinder die nur vorm PC sitzen, Kinder die sich nicht bewegen können, Kinder die unter ADHS leiden. Wir glauben, jetzt haben wir erst einmal das Recht zu jammern: Haben wir nicht das Recht auf Bewegung? Ja natürlich, könnte man anmerken, wir bewegen uns ja: Montags für 60 Minuten in einem Schwimmbecken mit 16 2/3 Meter und Samstags in der Turnhalle ebenfalls für 60 Minuten. Hier müssen wir noch anmerken, dass Fr. Harney, die Bademeisterin von Nandlstadt, vollkommen unbürokratisch uns das Training bei ihr ermöglicht. So verlieren wir wenigstens nicht ganz das Gefühl fürs Wasser. Und nur gut, dass wir so tolle Eltern haben, die uns selbst von Oberhatzkofen oder von Aiglsbach aus nach Nandlstadt fahren, denn sie verstehen uns und wissen, wie wichtig uns das Schwimmen ist.

Wenn wir Kinder gefragt würden, wir wüssten schon zu helfen, wie schon Herbert Grönemeyer gesungen hat: Kinder an die Macht!!! Kinder haben nämlich auch bei Radio Trausnitz angerufen und um einen Bademeister geworben. Das dieser Weg klappen kann, hat eine ähnliche Aktion auf Antenne Bayern im Sommer gezeigt, die haben nämlich einen gefunden. Und so schlecht ist der Beruf des Bademeisters nämlich auch nicht: Für uns ist ein Bademeister eine wichtige Institution, ein Fixpunkt und ein wichtiger Bestandteil im Hallenbadleben, genauso wichtig wie die roten Schaumerdbeeren die es an der Kasse für die Abgabe des Spintschlüssels gibt. Deswegen ein Aufruf an alle Politiker und Verantwortlichen: Geht neue Wege, und gebt uns unsere sportliche Heimat wieder zurück.

Mia Goldbrunner, Luis und Timo Müller, Hannes Spornraft, Emma, Lawri und Jack Durie, Lena Zitzmann, Johannes Obster, Silja Amberger (Wettkampfmannschaft des TSV Mainburg)

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